Panem ist eigentlich ja ein grausames Land, hat meine beste Freundin nicht nur einmal gesagt…
Damit hat sie Recht, das sehe ich genauso.
Und doch kennen wir es beide Zeit unseres Lebens nicht anders, denn die Wahl, irgendwo anders hinzugehen haben wir ja nicht.
Wahre Liebe existiert fern ab jeglicher gesellschaftlicher Vorstellungen und kilometerweiter Entfernung. Es ist nicht leicht immer in Sehnsucht zu leben, aber wo Platzt für Sehnsucht ist, ist auch immer Platz für Hoffnung...
Wir hatten doch immer gesagt, wir würden ehrlich zueinander sein, auch nach unserem Wiedersehen und trotz aller Schwierigkeiten…
Hätte ich das alles vorher gewusst, hätte ich mich sicherlich anders verhalten, ...
Unfassbar, wie die Zeit manchmal verstreicht, auch wenn manchmal Tage und Stunden sich wie eine zähflüssige Masse in die Länge ziehen und man sich nur wünschen würde, dass die Zeit schneller vergehen möge.
>>„Sag mir was du willst Wietske und ich erfülle dir diesen Wunsch.“ Ich schluckte, schloss kurz die Augen und öffnete sie dann wieder.
„Ich…möchte dich gerne kü…küssen.“ „Dann schließ deine Augen.“ <<
Endlich war es überstanden und es waren ruhigere Zeiten eingekehrt. So unglaublich und weit entfernt das vor ein paar Monaten noch gewesen war, war es jetzt doch Realität geworden.
„Heut ist Ostersonntag…“ erwidert sie sanft und zog die Freundin in ihre Arme, „drum hab ich dir hier irgendwo ein Geschenk versteckt, wie das so Brauch ist… oder macht ihr das hier nicht so?“
Die Vorstellung war vorüber, und die junge Darstellerin hatte es sehr eilig, sich umzuziehen und das Theater zu verlassen. Sie war an diesem Tag schlecht gewesen, das wusste sie selbst, ohne in die verwunderten und zum Teil finsteren Mienen ihrer Kollegen zu sehen.